Mehr Informationen zu Gisela von Bruchhausen
Abstrakte Gefüge aus Stahl - das ist die Spezialität der Künstlerin.
Gisela von Bruchhausen arbeitet mit stählernen Teilformen, deren elegante Verbindung auf den ersten Blick wenig mit jenen Eigenschaften, die man üblicherweise dem Stahl zuschreibt, gemein zu haben scheint.
Der Website der Künstlerin ist zu entnehmen: Skulpturen und Wandarbeiten von Gisela von Bruchhausen lieben die Gegensätze und den Rhythmus. Monolithisch-Blockhaftes ist ihr dabei ebenso fremd wie bloß Bildhaftes. Ihre grossformatigen Stahlarbeiten bestehen aus selbständigen Teilen, die in ihrer Zusammensetzung, ähnlich wie die abstrakten Zeichen der Sprache, eine innere Dynamik und monumentale Ausdruckskraft gewinnen.
Die Bildhauerin „spricht“ ohne Ausrufezeichen, in einer klaren, spannungsreichen Sprache, die Gegensätze in harmonische Gefüge übersetzt.
Plastizität erschöpft sich nicht in Volumen, auch Leere schafft Körperlichkeit. Der dynamische Stand beruht auf der Verbindung von wechselnden Zentren, denn wie jeder lebendige Körper haben Gisela von Bruchhausens Plastiken nicht nur einen einzigen Schwerpunkt.
Die Verbindung von Gegensätzen wie Ying und Yang ist ihr wichtig. Spannung wird erzeugt durch ein „harmonisches Ungleichgewicht“ oder umgekehrt durch ein „unharmonisches Gleichgewicht“. Schon zu ihrer Studienzeit war sie fasziniert von der gefassten Bewegung griechischer Skulpturen und den tänzerischen Drehungen in der indischen Plastik. Die Körperlichkeit ihrer Skulpturen ist aus dem tänzerischen Moment der Körperdrehung heraus entwickelt. Allerdings geht die Künstlerin nicht von der menschlichen Figur aus, sondern von ihrem Empfinden für Form und Struktur.
Gisela von Bruchhausen ist in Berlin geboren (1940). Studium der Bildhauerei an der Hochschule der Künste Berlin, danach Zusammenarbeit mit bekannten Bildhauern wie beispielsweise Anthony Caro und Tim Scott. Diverse Arbeitsstipendien, Workshops und Aufenthalte führten sie nach Paris, Kanada, Ahrenshoop, Adliswil (CH), Brasilien und nach Hanghzou / China.
Gisela von Bruchhausen war Gründungsmitglied der renommierten „Bildhauergruppe ODIOUS“, der das Georg-Kolbe-Museum in Berlin vom 3. Juni – 19. August 2012 eine Retrospektive widmete. Diese Gruppe formierte sich vor dreissig Jahren an der Berliner Hochschule der Künste – vermutlich die weltweit erste Vereinigung von ausschliesslich plastisch arbeitenden Künstlern. Es waren abstrakt arbeitende Stahlbildhauer, die sich vorwiegend aus den Klassen von Phillip King und Bernhard Heiliger rekrutierten. ODIOUS, wie sich die Gruppe mit selbstironischen Verweis auf die angebliche Widerwärtigkeit ihrer Materialien und Produktionsmethoden nannte (engl. „odious“ = hässlich, abstoßend), wurde in der westdeutschen Kunstszene schlagartig bekannt; ein Erfolg, der unter anderem durch den Kritiker Heinz Ohff sowie den Gründer der Berlinischen Galerie, Eberhard Roters, wesentlich befördert wurde.
Die Gruppe ODIOUS galt zu ihrer Gründungszeit als skulpturaler Gegenentwurf zur figurativen, subjektbetonten Malerei der „Jungen Wilden“, mit der Berlin in den 1980er Jahren vor allem verbunden wurde.
Adresse privat:
Glienicker Strasse 4
D-14109 Berlin
Webseite:
www.giselavonbruchhausen.de